Forum 01: Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Praxis und Verwaltung – Wie erreichen wir mehr Wirkung?

Moderation:
Prasanna Oommen

Mitwirkende:

  • Dr. Hannah Kleen (DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation)
  • Jöran Muuß-Merholz (J&K – Jöran und Konsorten Agentur für zeitgemäße Bildung)
  • Prof. Dr. Florian Waldow (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Judith Erlmann (Kompetenzverbund lernen:digital)
  • Dr. Anika Duveneck (Freie Universität Berlin)
  • Dr. Johanna Gesang (QUA-LiS NRW)
  • Dr. Michaele Geweke (Oberstufen-Kolleg Bielefeld)
  • Dr. Kirsten Hanssen (Deutsches Jugendinstitut e.V.)
  • Prof. Dr. Gabriele Weigand (Pädagogische Hochschule Karlsruhe)

Wissenschaftliche Ergebnisse aus der Bildungsforschung kommen nicht zwangsläufig in der Praxis an, unter anderem weil unser Bildungssystem komplex ist, die Strukturen sich in den Bundesländern deutlich unterscheiden und weil in der Praxis oft die Zeit zur Umsetzung fehlt. Das Forum fokussierte daher die Frage, welche Akteure, Institutionen oder Vernetzungs- und Transferstellen die Funktion von Brückenbauern übernehmen – und inwiefern diese Brückenbauer die Kluft zwischen Wissenschaft und Praxis schließen und dazu beitragen, dass Forschung nachhaltig und zielgerichtet Wirkung entfalten kann.

Dazu wurde im ersten Teil des Forums durch Impulsvorträge von Dr. Hannah Kleen, Jöran Muuß-Merholz und Prof. Dr. Florian Waldow unter anderem darauf eingegangen, welche Ansätze Brückenbauer verfolgen und welche Akteure einbezogen werden müssen. Sie thematisierten die Frage, wie es gelingt, dass Forscherinnen und Forscher Bedarfe aus der Praxis berücksichtigen und formulierten Erfolgsfaktoren für eine gelingende Wissenschaftskommunikation. Ein Blick ins Ausland zeigte auf, welche Herausforderungen hinsichtlich der Übertragbarkeit bestehen und dass der Blick über den Tellerrand vor allem sinnvoll ist, um „unser“ System immer wieder zu hinterfragen und zu reflektieren. Eine einfache Übernahme von Ansätzen ist jedoch nicht sinnvoll möglich.

Im zweiten Teil des Forums gaben weitere Gäste im Rahmen einer Fishbowl-Diskussion Einblicke in ihre Erfahrungen als Brückenbauer. Die abschließende offene Diskussion bot allen Forumsteilnehmenden Gelegenheit, die jeweils eigenen Perspektiven auf das Thema einzubringen.

Zentrale Diskussionsergebnisse des Forums:

  • Brücken sollten nicht als Einbahnstraßen gebaut werden. Es geht nur im Dialog auf Augenhöhe und in beide Richtungen voran.
  • Soll mehr Wirkung in der Praxis durch wissenschaftliche Ergebnisse erzielt werden, müssen die Fragestellungen (auch) von der Nutzendenperspektive ausgehen.
  • Darüber hinaus müssen Ergebnisse niederschwellig und frühzeitig verfügbar sein, damit sie genutzt werden.
  • Für das Bauen und Beschreiten der Brücke braucht es Ressourcen, vor allem Zeit und Räume für Dialog und kooperatives Lernen.
  • Es bedarf nicht nur einer, sondern vieler Brücken in der vielfältigen Akteurslandschaft im Bildungssystem - zwischen verschiedenen Ebenen, Funktionen, Perspektiven und nicht zuletzt zwischen der Wissenschaft und den jeweiligen Akteuren.