Transfer-Dialoge
Wir bringen Wissenschaft und Praxis zusammen. Hier tauschen sich Experten zu aktuellen Bildungsfragen aus.

Adobe Stock/pogonici
Wir bringen Wissenschaft und Praxis zusammen. Hier tauschen sich Experten zu aktuellen Bildungsfragen aus.
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Digitale Bildung macht unseren Alltag leichter und ist essenziell für eine aktive gesellschaftliche Teilhabe – und zwar in jedem Alter. Vom Online-Banking über die Buchung von Arztterminen bis zu Videocalls, auch für ältere Menschen spielt die digitale Bildung eine wichtige Rolle und sollte dementsprechend gefördert werden. Experte Prof. Michael Doh forscht im Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung unter anderem zu digitalen Bildungsprozessen für ältere Menschen in seniorenspezifischen Wohnformen und berichtet in diesem Format über partizipative Methoden zur digitalen Teilhabe im Alter, wie Peer-Learning-Konzepte oder Online-Plattformen zur Vernetzung und Weiterbildung.
Zahlreiche Studien zeigen, dass es in Deutschland im Bereich der Chancengerechtigkeit noch einen erheblichen Nachholbedarf gibt. Um das zu ändern, fördert das Bundesbildungsministerium zielgerichtet Forschungsprojekte, beispielsweise zu Inklusion und sprachlicher Bildung. Ein neuer Fokus ist der Umgang mit Vielfalt im Unterricht – denn die Schule ist der einzige Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen verlässlich erreichbar und eingebunden sind. Warum es so wichtig ist, Vielfalt im Klassenzimmer genau in den Blick zu nehmen, diskutierten wir im Transfer-Dialog "Umgang mit Vielfalt im Unterricht" mit unseren Gästen.
Die digitalen Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern liegen trotz eines Rückgangs weiterhin über dem internationalen Mittelwert. Das sagen die aktuellen Ergebnisse der International Computer and Information Literacy Study, kurz ICILS. Welche weiteren Erkenntnisse aus der Studie ICILS 2023 hervorgehen und welche mögliche Entwicklungsperspektiven sich für den schulischen Bildungsbereich daraus ergeben, erläutert die wissenschaftliche Leiterin der Studie, Prof. Dr. Birgit Eickelmann von der Universität Paderborn hier im Format Meet-the-Expert.
Große Bildungsvergleichsstudien zeigen seit über 20 Jahren ganz deutlich: Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben teilweise schlechtere Basiskompetenzen als Lernende in anderen europäischen Ländern – etwa in Estland oder Finnland. Dort nutzen die Lehrkräfte immer öfter digitale Lernstandsdaten, um ihren Unterricht an die individuellen Lernvoraussetzungen ihrer Schülerschaft anzupassen. Von dieser sogenannten adaptiven Unterrichtsgestaltung können auch Lernende in Deutschland profitieren. Sie werden individueller unterstützt und können so ihr volles Potenzial ausschöpfen. Wie das gelingen kann, haben wir im Transfer-Dialog mit unseren Gästen diskutiert.
Freiheit ist das Thema unseres aktuellen Wissenschaftsjahres und einer der Grundwerte, auf denen unsere Demokratie neben Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität basiert. Mit Blick auf die großen globalen Krisen der letzten Jahre – Klimawandel, Corona-Pandemie und Kriege – wird ganz klar: In einer demokratischen Gesellschaft zu leben, ist keine Selbstverständlichkeit. Demokratie benötigt Dialog und Offenheit, das Aushandeln von Konflikten, Kompromissbereitschaft und gemeinsame Grundwerte. Diese Werte und Kompetenzen müssen erlernt, diskutiert und gelebt werden – und das am besten so früh wie möglich. Schon in Kita und Schule können Kinder und Jugendliche lernen, mündige, reflektierte und engagierte Bürgerinnen und Bürger zu werden – mithilfe von Demokratiebildung.
Nicht-binär, Inter oder Trans – Geschlechterdiversität ist ein wichtiges Thema, das im gesellschaftlichen Diskurs der letzten Jahre immer sichtbarer wird. Gleichzeitig sind geschlechter-diverse Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen von Diskriminierung betroffen. Grund dafür ist, dass unsere Gesellschaft und ihre Institutionen zweigeschlechtlich organisiert sind. Dazu zählt in besonderer Weise auch die Schule. Denn das Thema Geschlechterdiversität im Bereich Schule ist noch nicht in der deutschen Bildungsforschung etabliert. Und auch in der Ausbildung von Lehrkräften haben Inhalte zur sexuellen Bildung bisher keinen großen Stellenwert. Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Kontext ist die sexuelle Bildung von Lehrenden und SchülerInnen. Denn sie kann zur Aufklärung über sexuelle Selbstbestimmung an Schulen und Fortbildungseinrichtungen beitragen.
Kinder, die mit Büchern und Geschichten aufwachsen, lernen selbst besser Lesen, haben mehr Spaß am Lesen und meistern ihren Bildungsweg erfolgreicher. Lesen ist die Grundlage für gute Bildung und gesellschaftliche Teilhabe. Eine explizite Leseförderung findet in Deutschland vorwiegend in der Grundschule statt, während die Lesekompetenz in weiterführenden Schulen meist als gegeben vorausgesetzt wird. In der Schule ist Lesen eine fächerübergreifende Schlüsselkompetenz.
Im aktuellen Transfer-Dialog haben wir mit dem Bildungssoziologen Prof. David Reimer zum Thema "Bildungsungleichheiten an Übergängen im Bildungssystem" gesprochen. Er gibt einen kurzen Forschungsüberblick, verweist auf verschiedene Forschungslücken und erläutert Ergebnisse einer eigenen Studie, in der die Ungleichheit im Zugang zur Tertiärbildung in Dänemark erfolgreich reduziert wurde.
In Dänemark bezieht sich im Gegensatz zu Deutschland der Begriff Tertiärbildung nur auf den Bereich von Hochschule und Studium. In Deutschland umfasst dieser auch die höhere berufliche Ausbildung.
Die Bildungsintegration von geflüchteten Schülerinnen und Schülern gehört zu den drängendsten Fragen der Bildungspolitik. Wie die Bildungssituation der betroffenen Kinder und Jugendlichen im deutschen Bildungssystem gegenwärtig aussieht, diskutieren wir in der 2. Folge des Transfer-Dialogs.
Wenn Lehrkräfte und pädagogisches Personal eng zusammen arbeiten, spricht man von multiprofessionellen Teams. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Bildungspraxis diskutieren wir, wie gut diese Kooperationen an unseren Schulen bereits funktionieren und was noch besser werden muss.